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neue Abbundanlage |
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Die Firma bezieht ihr Holz von vier festen Zulieferern, dabei kommt das Holz nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Polen, der Tschechei, aus Russland, Ungarn ... zum Beispiel die Robinie oder die Schwarzkiefer.
Um unter den schärferen ökonomischen Bedingungen wettbewerbsfähig zu bleiben, entschloss man sich zum Neubau des heutigen Firmensitzes.
Dieses Gebäude muss verschiedenen Aufgaben gewachsen sein: es beherbergt die Fertigungshalle, die groß genug sein muss, um den Lastzug, der das Holz anliefert, komplett aufnehmen zu können. Dort wird das Holz mit einem Kran abgesetzt, bearbeitet und erneut mit dem Kran oder Gabelstapler abtransportiert. Weiterhin befindet sich in der Halle eine moderne, computergestützte Abbundanlage. Im Mittelteil befinden sich die Büros und der Sozialbereich, der einen Aufenthaltsraum für alle Mitarbeiter mit einschließt. Im rückwärtigen Teil des Gebäudes befinden sich ein gedecktes Lager und eine hydraulisch gesteuerte Tränkanlage zur Holzimprägnierung.
Das Gebäude wird ausschließlich mit der Verbrennung von Holzabfällen geheizt, im neben der Halle positionierten Silo läuft eine große Schnecke, die die Späne in den Kessel zieht.
In der Fertigungshalle steht noch die alte Abbundanlage, die hydraulisch gesteuert ist und eine Reihe von Werkzeugen wie Kreissägen und Fräsköpfe beherbergt. Seit 2,5 Jahren ist nun die neue Abbundanlage in Betrieb. Die Investition in eine neue Anlage ist sehr hoch, ca. 400.000,- €. Mit der Abbundanlage (von "Hundegger") lassen sich eigentlich alle zimmermannsmäßigen Verbindungen herstellen, so zum Beispiel Kehlsparren und Aufklauungen. Heute werden viele diese Verbindungen wieder eingeführt, da sie durch die maschinelle Fertigung wieder günstiger geworden sind.
Die Anlage ist computergestützt und läuft vollautomatisch. Die Bauteile werden nummeriert um die Montage zu beschleunigen.
Die Pläne der Auftraggeber werden in der Firma im dxf-Format abgegeben und dort wird mit eigener CAD-Software aus der Geometrie ein neuer Werkplan erstellt. Nach der PC-Vorgabe läuft das zu bearbeitende Holz auf Wagen bzw. Schienen bis zu der Position (geschützt durch eine Scheibe), an der von unten verschiedene Fräsen und Sägen hochfahren und die programmierten Schnitte ausführen. Die anfallenden Späne werden unterirdisch abgesaugt und zum Brennofen transportiert.
Die Fertigung in der Abbundanlage ist immer exakt und millimetergenau.
Die Tränkanlage befindet sich im Außenbereich. In ihr können Hölzer bis zu 12 m Länge mit einer Imprägnierung versehen werden. Die Tauchzeiten variieren je nach gewünschtem Ergebnis, welches durch einen zugesetzten Farbstoff kontrolliert werden kann. In der Tränkanlage ist eine Heizanlage, sodaß auch bei Frost eine ungehinderte Imprägnierung erfolgen kann. Im Imprägnierprozess setzt das Borsalz sich in die Zellen, die Eigenfeuchtigkeit zieht das Salz hinein, aus diesem Grund braucht trockenes Holz länger. Die Salzlösung in der Tränkanlage wird regelmäßig ergänzt.
Für die Imprägnierungen gibt es verschiedene Prüfzeichen |
P |
pilzwidrig |
IV |
insektenvorbeugend |
W |
wetterbeständig |
Neben der Imprägnierung ist beim Holzbau auch immer der konstruktive Holzschutz zu bedenken, so ist beispielsweise die Außenstütze des gedeckten Lagers mit einem Stahlschuh vom Boden abgehoben, um Schäden durch Wasser zu verhindern. Für eine Außenfassade eignet sich Zeder, deren Holz ist so ölhaltig, dass es nicht imprägniert werden muss, für Lärche gilt das gleiche, wenn auch etwas eingeschränkt. Imprägniert werden vor allem Tanne, Kiefer und Fichte, wobei sich das Spätholz anders verhält als das Frühholz. Trockene bzw. gehobelte Hölzer werden mit lösungshaltigen Mitteln im Strichverfahren in der Halle imprägniert.
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